Santa Fe - 307/10290km
Wir sind in der nächsten Zeitzone angekommen und nach wie vor früh wach. Es ist Sonntag und die fünftgrößte Stadt New Mexicos ist um 8.30 wie ausgestorben. Um 9.00 öffnet das berühmte UFO-Museum on Main Street - und wir sind die ersten Gäste. Wir sind gelaufen - für Amerikaner undenkbar, da das fast 2km von unserem Inn entfernt war. Das Museum hat alle Fraktale, Berichte, Kunst und andere Kuriositäten rund um den Roswell-Vorfall gesammelt. Es ist auf eine nette Weise semi-professionell eingerichtet und man weiß zum Teil selber nicht, ob hier Außerirdische waren oder es eben doch nur die Überreste eines Wetterballons, der hier Ende der Vierziger Jahre abgestürzt ist. Skurril und interessant zugleich - und wir erwerben den ersten Aufkleber für unseren Cadillac: "My other car is a UFO". Das passt doch.
Wir nehmen heute die 285 Nord direkt nach Santa Fe und lassen Albuquerque im wahrsten Sinne des Wortes links liegen. Nici möchte noch gerne den Turquoise-Trail machen - die Strecke mit all den verlassenen Goldgräber- und Edelsteinsucher-Städtchen. Aber das haben wir auf morgen verschoben, da wir erst mittags in Roswell losgefahren sind und noch im Hellen in Santa Fe ankommen möchten. Außerdem können wir auf unserer Weiterfahrt nach Utah diesen "Bogen" noch mitnehmen.
In Santa Fe war an diesem Wochenende die sogenannte "West Coast Holiday" der 356registry, dem größten und ältesten 356er Club der Welt. Hunderte 356er für Ausfahrten und Concours - leider schon alle weg, als wir gegen 1700 endlich da sind. Unsere Santa Fe Lodge ist bisher die teuerste Unterkunft - aber auch die beste. Wir haben ein kleines 1-Zimmer-"Häuschen" mit Bad und können (ganz amerikanisch) direkt davor parken ;-). Wir haben uns entschlossen, 2 Nächte zu bleiben, um genügend Zeit für eine der schönsten und ältesten Städte des Südwestens zu haben und "Anlauf" für die längste Tagestour nach Moab, Station für Canyonlands und Arches Nationalpark, zu nehmen. Jetzt merken wir auch, dass wir hier inzwischen über 2000m hoch sind. Zum ersten Mal packen wir die wärmeren Sachen aus und gehen den alten Stadtkern erkunden. Wir lernen, dass Santa Fe sehr strenge Auflagen bezüglich Baustil hat und daher der gesamte Stadtkern im Adobe-Baustil der Ureinwohner gehalten ist. Das erklärt natürlich auch die Begeisterung der Amerikaner, ist das doch sehr unüblich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Aber es gefällt uns zugegebenermaßen auch sehr gut und da Santa Fe für seine roof-top Bars und Restaurants auf den Flachdächern der Adobe-Häuser bekannt ist, suchen wir eine eben solche zum Dinner auf. Inzwischen ist es so windig geworden, dass die roof-top Bar fast wegfliegt: wir sind die letzten, die man rein und ordern lässt. Wir schaffen das meiste unserer Tacos und Enchiladas vor dem Wind zu retten und zu verzehren...